Pädagogisches Arbeiten
Der entwicklungsgemäße Ansatz
In unserer Einrichtung wird nach dem „entwicklungsgemäßen Ansatz“ gearbeitet. Dieses pädagogische Konzept wurde von der weltweit größten Organisation im Bereich der Frühpädagogik entwickelt. Diese Organisation stammt aus den USA und nennt sich „National Association for the Education of Young Children“ (NAEYC).
Wenn man bedenkt, dass dieses Konzept millionenfach gedruckt wurde, dass zusätzlich Dutzende von Bücher und Hunderte von Artikeln über diesen Ansatz erschienen sind und dass neuere Richtlinien und Publikationen in Kanada, Australien und Neuseeland auf ihm beruhen – dann kann man wohl zu Recht sagen, dass der entwicklungsgemäße Ansatz zur weltweit bekanntesten Theorie der Kindergartenpädagogik geworden ist.Was heißt „entwicklungsgemäß“?
Der Begriff „entwicklungsgemäß“ umfasst drei Dimensionen: Eine Erzieherin verhält sich entwicklungsgemäß, wenn sie beachtet,
- „was über die Entwicklung und das Lernen von Kindern bekannt ist – das Wissen über altersbezogene menschliche Charakteristika, das allgemeine Vorhersagen für eine Altersgruppe darüber ermöglicht, welche Aktivitäten, Materialien, Interaktionen oder Erfahrungen für Kinder sicher, gesund, interessant, erreichbar und auch herausfordernd sind;
- was über die Stärken, Interessen und Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes in der Gruppe bekannt ist, sodass auf die unausweichlichen individuellen Unterschiede reagiert und ihnen entsprochen werden kann; und
- Kenntnisse über die sozialen und kulturellen Milieus, in denen Kinder leben, um sicherzustellen, dass Lernerfahrungen sinnvoll und relevant für die teilnehmenden Kinder und ihre Familien sind und sich diese respektiert fühlen“ (NAEYC 1997, S.9).
Dies bedeutet, dass Erzieher/innen ein umfassendes entwicklungspsychologisches und pädagogisches Wissen benötigen. Sie müssen zum einen die typischen Entwicklungsverläufe und –phasen bei (Klein-)Kindern kennen und auf dieser Grundlage geeignete Bildungsinhalte und Erziehungsstrategien auswählen. Zum anderen wird von ihnen erwartet, dass sie jedes Kind als einzigartiges Individuum wahrnehmen, das sich in seinem Erleben und Verhalten von den anderen Kindern in ihrer Gruppe unterscheidet.
Dementsprechend müssen die ausgewählten erzieherischen und bildenden Maßnahmen auch dem spezifischen Entwicklungsstand eines jeden Kindes entsprechen und hier zu positiven Veränderungen führen. Schließlich wird von den Erzieher/innen erwartet, dass sie die Würde des Kindes achten und seiner Familie mit Wertschätzung begegnen. Sie sollten auf die kulturelle und sprachliche Vielfalt in ihrer Gruppe positiv reagieren, also sich z.B. bei den Eltern nach anderen Werten, Lebensstilen, Erziehungspraktiken, Leitbildern und Traditionen erkundigen, Verständnis und Toleranz zeigen.
Quelle: Bildung, Erziehung, Betreuung von Kindern in Bayern 2000, 5.Jg, Heft 1
Das Projekt
Das Projekt ist ein Plan, der als Leitfaden in der Kindertagesstättenarbeit dient. Es begleitet den Alltag der Kinder über einen längeren Zeitraum hinweg und besteht aus Aktionen zu einem Thema, an dem die Kinder teilnehmen können. Die Themen ergeben sich aus alltäglichen Situationen, Vorschlägen der Kinder und durch gezielte Beobachtungen.
Dabei ist es uns wichtig, möglichst viele verschiedene Bildungsbereiche (Bewegung Spracherziehung, mathematische, logische und geometrische Grundstrukturen, Natur- und Sachbegegnung, Musik und Rhythmus, Übungen des täglichen Lebens, Sozialverhalten, Verkehrserziehung, bildnerisches Gestalten,) abzudecken.
Um die Projektarbeit transparent zu machen, gibt es Elternbriefe, Projektmappen, Fotos, gemalte Bilder der Kinder und vieles mehr.
Der Jahreskreis
Eine weitere Komponente der pädagogischen Arbeit ist im Jahreskreis begründet. So wird auf das bewusste Erleben der Jahreszeiten ebenso Wert gelegt, wie auf Feste, die im Jahreskreis stattfinden.(Karneval, Ostern, Sommerfest, St. Martin, Nikolaus und Weihnachten; ) Dabei nimmt die Adventszeit einen besonderen Stellenwert ein.